1988-1989 bis 1990-1991 - Fußball 1906-1945

Chronik der Abteilung Fußball
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Saison 1988 - 1989
Im Sommer 1988 begann eine Spielserie, die im Sommer 1989 ein nie erwartetes positives Ende finden sollte. Mit einer guten 1.Männer geriet man nie in den unteren Teil der Tabelle. Als die Saison zu Ende ging, hatte man die Möglichkeit, den zweiten Tabellenplatz zu erreichen, der für Aufstiegsspiele gegen den Zweiten der anderen Staffel zum Aufstieg in die Bezirksliga berechtigte. Man schaffte es. Der Gegner aus der anderen Staffel war die BSG Einheit Pankow. Der Favorit aus dem Norden von Berlin wurde in den Spielen zweimal besiegt. In Altglienicke gewann man 3:1 und in Pankow 2:3. Als im Hinspiel in Altglienicke Einheit Pankow schnell in Führung ging, dachten alle Anwesenden an einen normalen Ablauf. Aber nach den Toren von Volkmar Hagemann und Torsten Kotz zur Führung keimte bei der VSG ein wenig Hoffnung. In der letzten Minute lief Joachim Smietana in Richtung Zuckertor. Es ergab sich kein Anspiel zu einem Mitspieler und er wurde somit zum Torschuss gezwungen. Der lange Pankower Torhüter reckte sich vergeblich; ein Traumtor. Im Rückspiel führte man nach ca. 30 min bereits mit 0:3. Es gelang einfach alles. Die Spiele gegen Pankow stellten einen gewissen Höhepunkt in der Geschichte der Fußballer der VSG bis zu diesem Zeitpunkt dar. Beide Relegationsspiele wurden in die Hall of Fame der Fußballer aufgenommen. Erstmalig war man in der höchsten Spielklasse des BFA Berlin vertreten.  Für die VSG-Fußballer begann ein Abenteuer; in einer Zeit, in der der Fußball Ende 1989 kurzzeitig zu einer Nebensache werden sollte. Nachfolgend eine Bildmontage der Spieler sowie ein Mannschaftsfoto. Danach die Abschlusstabellen der 1.Männer und der 2.Männer (Reserve). Noch eine Bemerkung zum Mannschaftsfoto: Einige der damaligen Spieler sind der Meinung, dass dieses Foto in der Serie 1987/1988 aufgenommen wurde. Auf dem Foto ist jedoch der Sportfreund Baumgardt zu sehen, der nach seiner Information Anfang 1989 zur VSG kam. Somit kann dieses Foto nur aus dem Sommer 1989 sein und zeigt damit die Aufstiegsmannschaft. Dieser Meinung ist auch der Photograph.
Die VSG Altglienicke II (3. Männer) schaffte nach vielen Jahren und vielen vergeblichen Versuchen erstmalig den Aufstieg in die 1.Kreisklasse. Das entscheidende Spiel fand im Stadion gegen die SG Jochen Weigert statt. Was das für ein Verein war, ist uns bis heute noch unklar. Das Spiel wurde unter dem Gesang vieler Zuschauer sicher gewonnen. Damit war alles klar. Nachfolgend ein Mannschaftsfoto der Aufstiegsmannschaft und ein statistisches Blatt des ehemaligen BFA Berlin. Auch in dieser Serie nahm eine Alte Herren in der Staffel C am Spielbetrieb teil. Man konnte wiederum die Spielklasse halten.
Im Nachwuchsbereich gingen eine Junioren, eine Jugend, eine Schüler, eine Knaben- und eine Kinder an den Start. Die Junioren konnten die Bezirksklasse sicher halten. Nachfolgend zwei Mannschaftsfotos und ein Kabinenfoto der Junioren. Das Kabinenfoto haben wir hier eingefügt, um an die alten engen Kabinen 9 bis 12 zu erinnern. Es ist eines der wenigen Fotos einer alten Umkleidekabine in unserem Archiv. Platz war auch im Mittelgang, der nach harten Spielen oft zum schlaffen Rumliegen genutzt wurde. Ob der an den Türen stehende Aschenbecher oft genutzt wurde? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten. Die rechte Tür war eine Fluchttür ins Freie. Die linke Tür war die Zugangstür zum Technikraum der Kegelbahn-Aufstellanlage.
Die Jugend konnten die Bezirksklasse halten- knapp. Nachfolgend ein Foto der Jugend und die Abschlusstabellen der restlichen Nachwuchsmannschaften. Spieler der Schüler unter Übungsleiter J.Dorow/Gericke waren u.a. Rühle, Fischer, Hubrich, Zernicke, Knaack, Schulz. Die Torschützen der Knaben unter Übungsleiter Schönert/Forchert/T.Schmidt waren Brost 16, Klinkmüller 12, Brunow 8, von Bibow 7, K.Spiegel 6, M.Liefke 4, Haake 3, Pawlack 2, Hanke 2, R.Ortmann 1. Torschützen der Kinder unter Übungsleiter Beeck/Höhne waren u.a. Oertel 6, Schimmelpfennig 3, Nitzer 3, Pawlack.
Saison 1989 - 1990
Der Aufstieg der 1.Männer in die Bezirksliga fiel in eine politisch sehr bewegte Zeit in der DDR. Der sportliche Erfolg überdeckte im Verein kurzzeitig die gesellschaftlichen Spannungen im Land. Im Verein wurde der Erfolg gefeiert. Aber im Hinterkopf fragte man sich, wie es in diesem Land weitergeht. Niemand konnte wirklich erahnen, dass es ab November 1989 für alle völlig neue Situationen geben würde. Nach den relativ ruhigen Jahren von 1949 bis 1989 sollte die Zukunft ein wenig unruhiger werden. Bei der VSG bereitete man sich unabhängig von den gesellschaftlichen Umgestaltungen im Sommer 1989 mit der 1.Männer auf die spannende Saison 1989/1990 in der Bezirksliga vor. Das erste Spiel der Serie wurde gegen Motor Wildau 3:2 gewonnen. Danach gab es einige fette Niederlagen und man befürchtete, dass die Vorhersagen "Abstiegskandidat Nr. 1" zu sein, der Wahrheit entsprach. Doch dann kam ein wichtiger Sieg im Heimspiel gegen die BSG Luftfahrt- 3:2. Wir haben lange gesucht, aber es war der erste Pflichtspielsieg gegen den Ortsnachbarn nach dem Krieg. Es konnte auch nicht anders sein, denn bisher hatten beide Vereine immer in verschiedenen Spielklassen gespielt- Luftfahrt immer höher als die VSG. Dieser Sieg bleibt unvergesslich. Das Spiel wurde in die Hall of Fame aufgenommen. Aber nicht nur der Sieg gegen Luftfahrt steigerte das Selbstbewusstsein aller Beteiligten. In der ersten Serie wurde auch Spitzenreiter Tiefbau Berlin in Altglienicke besiegt. Der Klassenerhalt war möglich. Dieser wurde im letzten Heimspiel mit einem 5:2 gegen EAW Treptow gesichert. Danach wurde es bereits in der Kabine sehr feuchtfröhlich, was zu dieser Zeit in gewissen Grenzen noch möglich war.
Im unteren Herrenbereich gab es vor Beginn der Serie eine wesentliche Veränderung in der Struktur der Spielklassen. Die Reservemannschaften der Bezirksliga wurden abgeschafft. Da unsere 1.Männer in der Serie 1989/1990 in der Bezirksliga spielte, betraf uns dieser Beschluss unmittelbar. Die 2.Männer (ehemalige Reserve der 1.Männer) wurde seitens des Verbandes in die 1.Kreisklasse als VSG Altglienicke II eingereiht und musste in dieser Spielklasse zusätzlich mit einer Reserve starten. Die alte VSG Altglienicke II, die in der Saison 1988/1989 den Aufstieg in die 1.Kreisklasse schaffte, konnte somit nicht mit den erfolgreichen Spielern ihr Spielrecht in der 1.Kreisklasse wahrnehmen. Diese neue Einteilung wurde bei den Fußballern heftig diskutiert. Es gab zwei Modelle für die Aufteilung der Mannschaften: (Variante 1)- Die bisherige Reserve der 1.Männer wird die 1B, die in der 1.Kreisklasse als VSG Altglienicke II spielt und die bisherige 3.Männer bzw. VSG Altglienicke II (Aufsteiger 1988/1989) wird deren Reserve. Die 4.Männer spielt in einer Sonderstaffel als 3.Männer ohne Reserve. (Variante 2)- Die aus der 2.Kreisklasse aufgestiegene VSG Altglienicke II (3. und 4. Männer) übernehmen die Startplätze in der 1.Kreisklasse und die bisherige Reserve der 1.Männer spielt in der 2.Kreisklasse als 3.Männer ohne Reserve. Keines dieser beiden Modelle konnte sich am Ende in Gänze durchsetzen. Nach umfänglichen Aussprachen und Befragungen musste sich jeder Spieler zu einer Mannschaft bekennen. Schlussendlich versammelte sich die Mehrzahl der Stammspieler der alten 2. 3. und 4.Männer in der neuen VSG Altglienicke II sowie in deren Reserve ("Mischvariante"). Eine "verschworene" Truppe der alten VSG II wollte sich nicht den "Misch"-Mannschaften anschließen und verblieb als VSG III als eigenständiger Haufen in der 2.Kreisklasse. Bemerkenswert war, dass sofort nach der Maueröffnung viele Sportfreunde, die die DDR verlassen hatten und in Westberlin ansässig waren, die erneute Spielgenehmigung für die VSG beantragten.  Dem wurde natürlich sofort entsprochen. Man war wieder vereint. Spieler der 2. und 3. Männer waren unter den Übungsleitern J.Moch/A.Rotkait u.a. F.Höhne, Günther, Rühl, Schönert, Rotkait, Büttner, J.Moch, Kielkowski, Weimann, Kottenkamp, Hentschel, Munko, O.Forchert, R.Moch, J.Heilemann, Böhme, Assmuth, Hoppert, J.Lehmann, T.Nitzschke, Pohle, R.Otto, Werner. Spieler der 4.Männer waren unter Übungsleiter M.Lehmann u.a. Krause, Schaub, M.Bieske, Gräning, Schäfer, Bochmann, R.Otto, Posse, M.Lehmann. In dieser Spielserie gab es keine Alte Herren. Die Gründe hierfür können wir nicht mehr nachempfinden. Nachfolgend die Abschlusstabellen aller Männermannschaften.
Der Nachwuchs spielte letztmalig im Rahmen des BFA Berlin/KFA Treptow durchgängig in allen Altersklassen. An dieser Stelle wollen wir noch an eine kleine Episode im Nachwuchsbereich erinnern. In dieser Spielserie sah es in den oberen Jugendmannschaften hinsichtlich Spieler recht dünn aus. Die Verantwortlichen des VSG-Fußball-Nachwuchsbereiches beschlossen, in der Schule der Russischen Alliierten nach Jugendfußballern zu fragen, die ggf. Lust hätten, bei der VSG zu spielen. Unerwartet meldeten sich einige russische Jugendliche. Größtes Problem war die Sprache und eine gewisse Unzuverlässigkeit bei den Gästen. Da es in den Junioren noch eine relativ große Anzahl guter Deutscher Spieler gab, konnte man mit den russischen Gästen die Mannschaft so verstärken, dass man die Bezirksklasse halten konnte. In der Jugend gab es unter den Deutschen Spielern wenige, die dem Anspruch von Bezirksklasse-Fußball genügten. Da nutzte auch die russische Hilfe nicht. Beim Auswärtsspiel in Biesdorf waren nur vier Spieler anwesend. Die Jugend wurde daraufhin abgemeldet. Nachdem feststand, dass die Deutsche Einheit hergestellt wird, gab man im Nachwuchsbereich dieses russische Experiment vollständig auf, zumal klar war, dass man Spiele in Westberlin bestreiten würde. Ob die russischen Jugendlichen offiziell nach Westberlin hätten dürfen, konnte bei der VSG zu diesem Zeitpunkt niemand sagen. Die Sache war zu unklar und wurde beendet. In den wenigen privaten Gesprächen, die man mit den russischen Spielern führen konnte, erfuhr man teilweise interessante Dinge über russische Regionen oder über verschiedene gesellschaftliche Organisationsformen. Eine fremde Welt für uns. Es blieb eine nette Episode. Torschützen der Junioren waren unter den ÜL M.Bieske/P.Naue/J.Schäfer u.a. Liefke 5, Türk 5, Stockhausen 2, Rödig 2, U.Müller 2, Müntzenberg 2, Lobin 2, Kortschack, Kissieljew, Gerullis, Rühle, Poleschuk, Nikitin (je 1). Torschützen der Jugend waren unter den ÜL B.Bieske/H.Wolff u.a. Poleschuk 6, Lobin 3, Marc Ortmann 2, Golzew 2, Rühle 2, Hubrich, Stepanow, Fischer (je 1); weitere Spieler waren Pfeiffer und Dalügge.
Schüler, Knaben und Kinder spielten in der Serie 1989/1990 im Bereich des KFA Treptow im Rahmen ihrer Möglichkeiten, wobei es bei den Kindern doch ein wenig knirschte. Bei den Hallenmeisterschaften des KFA Treptow konnte unsere Schüler den 2.Platz erringen und erhielt dafür die nachfolgende Urkunde. Es ist die letzte Urkunde in der Sportart Fußball, die uns von einem Ost-Dachverband für eine unserer VSG-Mannschaften vorliegt. Bei den Schülern spielten unter den ÜL M.Gericke/S.Krause/R.Kortschak u.a. Hubrich, Neumann, von Bibow, Spiegel, Brunow, Klinkmüller, Zernicke, Perrey. Spieler der Knaben waren unter den ÜL A.Heinisch, S.Petzsch/U.Müller u.a. Oertel, Hutsch, Nitzer, Schimmelpfennig. Spieler der Kinder waren unter den ÜL J.Becker/H.G.Bochmann u.a. Nitzer, Schärff, R.Schmidt, Böhm, Schneider.
Saison 1990 - 1991
Die Saison 1990/1991 war die letzte Saison, in der die Ostberliner Fußballvereine unter dem Dach eines Ostberliner Verbandes organisiert waren. Der bisherige Bezirks Fach Ausschuss Fußball (BFA) wurde im Laufe des Jahres 1990 als FVB (Fußball Verband Berlin) neu aufgestellt, um damit die rechtlichen Grundlagen für eine Vereinigung der beiden Berliner Verbände zu schaffen. Die Vereinigung der beiden Berliner Fußballverbände zu einem gemeinsamen Verband wurde vorbereitet und am 17.11.1990 im Hotel InterConti durchgeführt. Die Bezeichnungen der Spielklassen wurden angepasst und auch die Bezeichnungen der Nachwuchsmannschaften änderten sich. In der damaligen Landesliga Ost gewann die 1.Männer unter anderem gegen Union II und konnte die Spielklasse locker halten. Damit wurde man nach dieser Serie in die höchste Spielklasse des gemeinsamen Berliner Fußball Verbandes eingestuft. Nachfolgend ein Mannschaftsfoto, welches beim Auswärtsspiel bei Blau-Gelb Berlin (ehemals Tiefbau Berlin) am 27.04.1991 aufgenommen wurde, sowie zwei Spielfotos von diesem Spiel. Im unteren Herrenbereich blieb die Spielklassenzuordnung der vorigen Serie unverändert. Die Bezeichnung "Kreisklasse" wurde in "Kreisliga" verändert.
Im Nachwuchsbereich wurden die Bezeichnungen der Mannschaften an die Bezeichnungen des D.F.B. angepasst. Die Junioren wurden nun die A-Junioren, die Jugend wurde die B-Junioren usw. Die A-Junioren schafften ein weiteres mal den Klassenerhalt; der Staffelname Bezirksklasse wurde in Landesklasse verändert. Eine B-Junioren existierte nach der Abmeldung im Vorjahr nicht mehr. Die C-Junioren wurden in einer kleinen Staffel Kreismeister im Stadtbezirk Treptow (früher wäre das ein Staffelsieg der Schüler im KFA Treptow gewesen). Dazu gab es noch eine E-Junioren (früher Knaben). Nachfolgend die Fotos der A-Junioren und der erfolgreichen C-Junioren. A-Junioren: Türk, Hubrich, Pfeiffer, Fischer, Heinisch, M.Nitzschke, Bischof, U.Müller, Petzsch, Noack- C-Junioren: mit den Übungsleitern Mario Gericke und Stephan Hauer u.a. mit Neumann, Spiegel, M.Liefke, Perrey, Ortmann, Brunow, Böhm, Sakrowski, Otto, Hutsch, Hauer (TW). Hinweis: Wir nutzen auf den nachfolgenden Seiten sowohl die Bezeichnung A-Junioren als auch A-Jugend für die Altersklasse 18/17; sinngemäß auch für die anderen Altersklassen.
Ab der Saison 1991/1992 wurde in Berlin wieder ein gemeinsamer Fußballspielbetrieb durchgeführt. Die Landesliga Ost (ehemalige Bezirksliga) ging in eine gemeinsame Landesliga mit zwei Staffeln über, in die auch die 1.Männer der VSG eingereiht wurde. Die VSG Altglienicke wurde im Jahr 1992 ein eingetragener Verein und die Fußballer wurden eine Abteilung im gemeinnützigen Gesamtverein. Die weitere Geschichte der Fußballer der VSG Altglienicke ist ab der Serie 1991/1992 auf den Unterseiten unter VSG Altglienicke e.V zu finden.
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Berlin-Pokal-Sieger 8er-B-Mädchen - 2000
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