Nr. 3- Fitzers Kuten | |
Mai 1945 bis Februar 1955 | Bolzplatz und Freizeitfläche, |
März 1955 bis Dezember 1969 | Nutzung durch VSG Altglienicke- Fußball und Handball als Trainingsplatz, Bolzplatz, |
Januar 1970 bis ca. 2012 | Lagerfläche, |
heute | Teil des Freizeitparks "Zum alten Windmühlenberg", |
Nach der Einweihung des "Volksstadions Altglienicke" wurde in den Vorstandssitzungen ab 1953 mehrfach über den Bau bzw. über die Ertüchtigung weiterer Sportplätze in der Nähe des Stadions diskutiert. Genügend Freiflächen gab es zu dieser Zeit. Man entschloss sich Anfang 1954, nordwestlich des Volksstadions in Eigenregie den Kleinfeld-Trainingsplatz "Fitzers Kuten" zu errichten. Nachfolgend zur örtlichen Einordnung eine Karten aus dem Jahr 1953 sowie eine Luftbildaufnahme ca. 1992 aufgenommen.
Auf der Jahreshauptversammlung der VSG Altglienicke am 12.03.1955 berichtete man über den Beginn der Bauarbeiten für diesen Trainingsplatz im Jahr 1954. Im Protokoll dieser JHV findet man drei Informationen über diese Baumaßnahme; eine Willenserklärung zum Bau, den Termin des Spatenstichs (wahrscheinlich 06.09.1954) sowie einen ersten Bericht über die Mitarbeit der VSG-er.
In den Berichten der Jahreshauptversammlung vom 16.03.1956 zeigte sich, dass die erste Euphorie zur Herstellung des Trainingsplatzes schnell verschwunden war. Die Arbeiten gerieten ist Stocken. Wahrscheinlich war der Einsatz auf Grund der vorgesehenen Art des Hartplatzes mit einem Belag aus schwarzer Schlacke nicht so intensiv wie beim Bau des Volksstadions.
In den Berichten der Jahreshauptversammlung vom 17.02.1957 wurden die Aktivitäten zur Herstellung des Trainingsplatzes noch negativer dargestellt. Von einer geplanten Übergabe zur Nutzung des Trainingsplatzes wurde nicht berichtet. Der Vorstand sprach jedoch den Aktiven, die am Bau mitwirkten, einen Dank aus. Es ging also doch irgendwie weiter.
Auf der Jahreshauptversammlung vom 16.03.1958 wurde durch den Vorstand mitgeteilt, dass der Trainingsplatz immer noch nicht fertig sei. Man nahm für die Errichtung der Beleuchtung auch Eigenmittel in damals beträchtlicher Höhe in die Hand. Aber es ging irgendwie nicht richtig weiter. Die Notwendigkeit des Trainingsplatzes wurde nun auch damit begründet, dass die Turnhalle der Grundschule in der Köpenicker Straße für einige Sportarten nicht mehr gut geeignet sei.
Anfang 1959 wurde der Trainingsplatz "Fitzers Kuten" endlich übergeben. Der ursprüngliche Termin, der für das Jahr 1955 vorgesehen war, hatte sich leicht verzögert. Der Platz besaß schlussendlich eine fürchterliche schwarze Schotterdecke, anfangs ein Tor, eine Schusswand (auch Prellwand genannt) mit Ziffern als Ziele (so wie ZDF-Torwand nur ohne Löcher) und eine wohl nie fertig gestellte Beleuchtung (wissen wir nicht genau). In der Vorstandssitzung am 21.03.1959 wurde nach Abschluss der Baumaßnahme noch über Probleme mit der Beleuchtung berichtet. In der Vorstandssitzung am 03.12.1960 wurde den Mitgliedern berichtet, welche Eigenmittel im Jahr 1959 noch für den Trainingsplatz verbraten wurden. Die Übergabe des Trainingsplatzes wurde in einer Sportzeitschrift vom 09.02.1959 gewürdigt. Wir haben nur diesen Ausschnitt und können nicht sagen, aus welcher Zeitung dieser kleine Artikel ist. Der Schreiber berichtete auf DDR-Medienniveau nur über Erfolge. Probleme gab es demnach keine. Wir denken, dass der Vorstand dem Schreiber die Geschichte der Errichtung des Platzes auch nicht vollständig mitgeteilt hatte.
Uns ist nicht bekannt, wie dieser Trainingsplatz genutzt wurde. Der Verfasser dieser Seite hat dort selten einen Trainingsbetrieb der VSG-Sportler gesehen. Der Trainingsplatz "Fitzers Kuten" wurde häufig durch Straßenfußballer genutzt. Besonders interessant war dort die Schusswand. Es war schon erstaunlich, welche Kraft einige entwickeln konnten, um einen Ball mit maximaler Wucht gegen diese Bretterwand zu donnern. Noch interessanter war es, den Ball gezielt auf die Beleuchtungskörper abzufeuern. Der Verfasser möchte hier deutlich zum Ausdruck bringen, dass er dort nie selbst spielte und ihm die Angelegenheit mit dem Zielschießen erst sehr viel später von Dritten berichtet wurde. Im Vorstandsprotokoll vom 31.12.1967 findet man über diesen Trainingsplatz die Information, dass der Platz wieder hergerichtet wurde. Es muss also zu Zerstörungen gekommen sein. In einer Mitteilung des Vorstandes vom 31.12.1969 wurde mitgeteilt, dass der Platz erneut wiederherzustellen und einzuzäunen ist. Aus der Erinnerung des Verfassers passierte aber bis zur Schließung des Platzes in dieser Hinsicht nichts mehr.
Der Trainingsplatz wurde von den Sportlern der VSG nie richtig angenommen, da er durch die schwarze Schlacke eine echte Dreckgrube war. Der Trainingsplatz wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Hartplatzes westlich des Stadions endgültig aufgegeben und später als Lagerfläche eines Betriebes genutzt. Ab 2012 wurde die Fläche als Erholungspark umgestaltet. Schade- hier wäre eine Erweiterung des Stadions Altglienicke sinnvoll möglich gewesen. Das nachfolgende Foto links zeigt einen Bauzustand und das Foto rechts einen Teil des fertigen Freizeitparks im Jahr 2016.