Nach dem Erfolg gegen Union 06 stand heute ein echter Gradmesser auf dem Programm. Mit dem BSV Grün-Weiß Neukölln hatten wir eines der heimstärksten Teams vor der Brust.

Im Vergleich zur Vorwoche kam heute das wohl jüngste Team seit Langem zum Einsatz. Außer den Routiniers Kühr und Hanel stand kein Spieler über 20 Jahre in der Startelf. Diese Unbekümmertheit trug auch sogleich Früchte. Ein langer Ball wurde von Zörner festgemacht, der nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Goalgetter Hartwig trat aus 22 Metern zentraler Position an und schlenzte den Ball unhaltbar in den Winkel (1.). Der Schock des frühen Rückstands war den Gastgebern etwas anzumerken. Wir zogen uns in die eigene Hälfte zurück und überließen Grün-Weiß weite Teile des Spielfelds. Viel gelang Neukölln damit jedoch nicht. Wir standen in der Defensive sehr kompakt und machten es Neukölln schwer in das letzte Drittel zu gelangen. Fairerweise sei erwähnt, dass wir in dieser Phase auch zu keinen Vorstößen kamen. Nach etwa 20 Minuten verloren wir ein ums anderen Mal die Ordnung und gerieten in Bedrängnis. Als wir einen Ball nur unzureichend in die Mitte klären konnten nahm sich Wehage das Spielgerät und chippte es in den Sechzehner. Dennis Lukassek konnte sich im Zweikampf, und unter leichter Zuhilfenahme des Armes, duchsetzen und markierte den Ausgleich (28.). In der Folge war Neukölln besser im Spiel und dückte auf den Führungstreffer. In dieser Phase konnten wir uns nur einmal gefährlich vor das Tor der Heimmannschaft kombinieren – kurz vor dem Tor wurde Borchmeier aber beim Abschluss geblockt. Zum Ende der ersten Halbzeit nahm Grün-Weiß noch einmal etwas Fahrt auf. Das Remis konnten wir jedoch mit in die Kabine nehmen.

Spielerisch war die erste Hälfte von uns kein Spektakel. Neukölln hatte merklich mehr vom Spiel, konnte die optische Überlegenheit aber nicht in Zählbares ummünzen.

Mit Juhle für den Gelb-Rot gefährdeten Borchmeier begannen wir Halbzeit zwei. Durch diese Hereinnahme konnten wir mehr Präsenz in der Mitte schaffen. Auch wenn Grün-Weiß weiterhin mehr vom Spiel hatte konnte lediglich ein Fernschuss von Wehage verzeichnet werden. Mit dem zweiten ordentlich vorgetragenen Spielzug unsererseits konnten wir erneut in Führung gehen. Über den rechten Flügel wurde Vogel freigespielt und flankte von der Gundlinie in die Mitte. Nach Luftzweikampf im Fünfmeterraum kullerte der Ball zu Hartwig, der ungehindert zum 2:1 einschob. Dass sich alles ausgleicht bewies diese Szene, da Hartwig in dieser Situation leicht im Abseits stand. Grün-Weiß nun mit wütenden Angriffen, aber ohne Idee. Immer wieder flogen lange Bälle in unseren Strafraum, die entweder von Kühr oder Jarzombek abgefangen wurden. Nach solch einem Ball schickte Wappler Hartwig auf die Reise. Die aufgerückte Abwehr der Neuköllner sah nur noch die Rückennummer 10 und musste mit ansehen wie der Toptorjäger zum 3:1 für unsere Farben vollendete (69.). Ein “1A” Kontertor!

Die Gastgeber änderten kaum etwas an ihrer Spielweise und versuchten es weiterhin mit langen Bällen. Diese sorgten für wenig Gefahr. Unsere Abwehrreihe stand sehr kompakt und konnte im Verbund alle brenzligen Situationen lösen. Den Deckel drauf machte Hartwig mit seinem lupenreinen Hattrick. Nach Fehlpass vom Heimtorwart nahm Hartwig den Ball mit, umkurvte den Keeper und schob locker zum 4:1 ein (86.). Damit war die Messe gesungen.

Mit diesem Auswärtssieg rücken wir bis auf einen Punkt an Grün-Weiß Neukölln heran und haben ein ordentliches Polster nach unten geschaffen. Der Garant für die drei Punkte setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Auf der einen Seite hat Hartwig wieder einmal seine ganz Klasse gezeigt und den Unterschied ausgemacht. Auf der anderen Seite haben wir mit einer geordneten und aufmerksamen Defensive keine Großchancen zugelassen. Auch wenn spielerisch schon mehr in dieser Saison von uns zu sehen war konnten wir heute mit Zusammenhalt und mannschaftlicher Geschlossenheit überzeugen.

Aufstellung:

Jarzombek – Renner, Wappler, Kühr, Hanel – Schwer, Sanders, Borchmeier (46. Juhle), Vogel – Hartwig (90. Thielisch), Zörner (62. Güray)

Tore:

0:1 Hartwig (1.); 1:1 D. Lukassek (28.); 1:2 Hartwig (61.); 1:3 Hartwig (69.); 1:4 Hartwig (86.)

Beste Spieler: Hartwig, Kühr, Jarzombek – D. Lukassek, Wehage

sh