Ein Tor von Felix Brügmann in der 66. Minute sorgte für die Entscheidung bei Chemie Leipzig. Nach zwei Niederlagen gab es endlich wieder mit einer kompakten Leistung einen Sieg.

Altglienicke setzte die von Ex-VSG-Coach Miroslav Jagatic trainierten Gastgeber von Beginn an unter Druck, kam aber nicht zu zwingenden Tormöglichkeiten. Die Abwehrreihen auf beiden Seiten standen lange recht stabil. Chemie-Stürmer Dennis Jäpel hatte in der 31. Minute eine erste große Möglichkeit des Spiels, als er sich gegen Tim Häußler durchsetze, rutschte aber beim Torschuss weg, so dass der Ball am Kasten vorbeisegelte. Sieben Minuten später köpfte auf Altglienicker Seite aus aussichtsreicher Position King McMoordy Hüther am langen Pfosten vorbei. In der 41. Minute versuchte es Chemie über Florian Brügmann, ja, der ältere Bruder unseres Felix Brügmann, doch der Angriff versandete weit vor dem Strafraum. Er ging zu Boden und musste mit einer schweren Knöchelverletzung vom Platz getragen werden. Damit endete das erste Bruderduell der beiden Brügmanns (spielten letzte Saison zusammen in Cottbus) überhaupt vorzeitig. Der jüngere Bruder sollte später noch beim Spiel eine entscheidende Rolle spielen. In der Schlussminute der ersten Halbzeit setzte sich noch mal Chemiker Alexander Bury nach einem Doppelpass mit Dennis Mast durch, suchte im Torraum die freie Schussbahn, blieb aber letztlich vergebens, da er erfolgreich geblockt werden konnte. Torlos ging es vor 3.052 Zuschauern in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel agierte die VSG Altglienicke noch viel druckvoller und der Chemie gelang es nach vorn kaum noch für Entlastung zu sorgen. In der 56. Minute war die große Chance der Altglienicker für die Führung zu sorgen, aber Hüthers Schuss konnte Chemie-Keeper Benny Bellot parieren. Immer mehr gab die VSG mit guten Kontermöglichkeiten den Ton an. In der 58. Minute lenkte Bellot einen Fernschuss von Hüther nochmals ins Aus. Dann folgte in der 66. Minute die Belohnung. Zweimal hintereinander bekamen die Leipziger nicht aus der Gefahrenzone, bis Felix Brügmann abstaubte und den Ball mittig über Bellot hinweg zum 0:1 ins Tor beförderte. Kurzzeitig drehte Chemie auf, um den Ausgleich zu erzwingen und drückte die Altglienicke in ihre eigene Hälfte. In der 73. Minute stand Benjamin Schmidt nach einer Ecke einschussbereit, aber Häußler in der VSG-Abwehr konnte erfolgreich vor dem Tor klären.  Auch in der 75. Minute fast der Ausgleich, doch der hier hektisch agierende Bury schoss aus 15 Metern vorbei. In der 77. Minute kam Brügmann zu einer Chance für die VSG zu erhöhen. Während Bellot nicht gut aussah, konnte Chemie-Kapitän Karau klären. In den Schlussminuten häuften sich Möglichkeiten für die Altglienicker, doch Brügmann wie Yildirim wurden jeweils vor dem Abschluss geblockt. Kurz vor Abpfiff hätte Manuel Wajer dann noch ausgleichen können, aber sein Kopfball aus Nahdistanz ging am Tor vorbei. Der Auswärtssieg war perfekt.

VSG-Trainer Karsten Heine: „Wir haben uns auf das Spiel und die vielen Zuschauer gefreut. Wir haben in den letzten beiden Begegnungen wenig erfolgreich gespielt und sechs Gegentore kassiert. Wir wollten deshalb erst einmal defensiv gut stehen, um dem Gegner wenig Chancen zu erstatten. Auch wir hatten wenig Chancen, ich finde trotzdem, dass wir sehr kompakt aufgetreten sind und freue mich nach den zwei Niederlagen zuletzt über den Sieg.“

Aufstellung: Bätge – Lemke, Zeiger, Häußler – Derflinger, Hüther (83. Yildirim), Inaler – Sander, Skoda, P. Manske – Brügmann (90. J. Manske)

Tore: 0:1 Felix Brügmann (66.)

Gelbe Karte: Häußler

Joachim Schmidt