1971-1980 - Chronik-Geschichte38

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1971 - 1972
Derzeit liegen uns aus den Jahren 1971 und 1972 keine Informationen über sportpolitische Dinge in der DDR bzw. über zu erwähnende Vorgänge innerhalb der VSG Altglienicke vor.
1973
Datum
Ereignis
1973
Beschluss des Staatssekretariats für Körperkultur und Sport zur Einführung des "Einheitlichen Systems der Sichtung und Auswahl von Talenten" (ESA) für den Leistungssport,
Wir denken bzw. wir können uns ziemlich sicher erinnern, dass ab dem ESA-Beschluss die Sichtung von Talenten straff organisiert war. Die Erstsichtungen erfolgten bereits in der Vorschule und später in den Schulen durch die Sportlehrer und durch ausgewählte Vereinsvertreter (nicht von der VSG). Nach unserem Wissen wurden bei den Erstsichtungen für jeden Schüler/Schülerin Personalakten angelegt, auf denen u.a. die biometrischen Maße vermerkt wurden, um eine Vorauswahl für bestimmte Sportarten treffen zu können. Vermerkt wurden auch die körperlichen Eigenschaften der Eltern. Besonders wichtig war, ob die Familie Westkontakt hatte. Sofern ein Talent zu erkennen war und eine spätere Leistungssportler-Laufbahn vermutet werden konnte, wurde der Schüler/Schülerin gemäß Förderstufe 1 des ESA zu einem regionalen Trainingszentrum delegiert. Ziel der Ausbildung im Trainingszentrum war die Auswahl von Schülern gemäß Förderstufe 2 des ESA für die Kinder- und Jugendsportschule (KJS). Wer dorthin delegiert wurde, der war schon ziemlich weit oben. Die Schulausbildung auf der KJS wurde durch einen zielgerichteten Sportunterricht ergänzt. Die besten der jeweiligen KJS wurden gemäß Förderstufe 3 des ESA dann zu einem Sportclub delegiert. In den Sportclubs wurden die Sportler in die Kaderstufen 1 bis 3 eingereiht (Kaderstufe 1- Mitglied einer Nationalmannschaft, Kaderstufe 2- Sportler mit längeren Arbeitsbefreiungen, Kaderstufe 3- Wenig Arbeitsbefreiungen als Reservesportler oder Trainingsparter); (Quelle: Wiki).
Für die Altglienicker Schulen hatten die SV Dynamo des Wachregimentes Adlershof (MfS) für die Sportarten Leichtathletik und Turnen sowie die SG Berlin-Grünau für die Sportart Rudern erste Zugriffsrechte. Der VSG Altglienicke war es verboten, offiziell in den Schulen für Fußball und Handball zu werben. Dieses Verbot bestand als ungeschriebenes Gesetz. Allein in einem Vorstandsprotokoll aus dem Jahr 1983 wurde der Sachverhalt aufgeschrieben.
1974
Das Jahr 1974 verlief für die VSG in ruhigen Bahnen. Hinsichtlich der Sportpolitik gab es in der DDR keine wesentlichen Veränderungen. In den Protokollen der Vorstandssitzungen bzw. der Jahreshauptversammlungen musste wie üblich, außer über den Sportbetrieb in den Sektionen, auch über gesellschaftliche Aktivitäten berichtet werden. Die nachfolgenden Erfolgsmeldungen waren Bestandteil der Berichterstattung für das Jahr 1974. Dabei ist anzumerken, dass sich die VSG jedes Jahr entsprechende Kennziffern geben, erfüllen und beim Kreis Treptow abrechnen musste. Bei Erfüllung gab es dann wohl vom D.T.S.B. sogenannte Rücklaufgelder.
1975
Der Bericht des Jahres 1975 war ähnlich wie der Bericht von 1974 aufgebaut. Inhaltlich gab es die üblichen Auskünfte über die Erfüllung der Kennziffern, die selbstverständlich über 100% lag.
1976
Am 18.04.1976 wurde innerhalb der VSG Altglienicke eine neue Sektion gegründet. Als fünfte Sektion entstand die Sektion Alterssport, die aus der Sektion Turnen/Gymnastik hervorging. Die Gründungsversammlung wurde bei einer Zusammenkunft interessierter Sportfreunde in der Turnhalle der heutigen "Schule am Berg" an diesem 18.04.1976 durchgeführt. Die Alterssportler wurden in die Statistik bei Turnen/Gymnastik aufgenommen. Im Vorstandsprotokoll vom 18.06.1976 war zu einem anderen Thema nachfolgendes zu lesen.
Zur Erklärung: Für die geleisteten Werterhaltungsstunden, die unsere Sportler auf dem Sportgelände leisteten, erhielt die VSG über einen Pflegevertrag Vergütungen. Diese Vergütungen waren eine Säule der Finanzierung für unsere Gemeinschaft. Die anderen Säulen waren die Beiträge und die damit verbundenen Rücklaufgelder des D.T.S.B. sowie die Einnahmen der Gaststätte. Der D.T.S.B. hatte mit dieser "Finanzierungsbitte" wohl gehofft, an die Obrigkeit eine Art Selbstfinanzierung für das Turn- und Sportfest in Leipzig nachweisen können. Aus Altglienicke gab es nichts. Das war vom Ton her schon ein derber Widerspruch. Aber man sieht daran, dass Widerspruch möglich war.
1977 - 1980
Zu den Sportjahren 1977 bis 1980 gibt es in unserem Archiv eine Vielzahl von Vorstandsprotokollen, die wir derzeit noch nicht unter dem Aspekt der Sportpolitik gesichtet haben. Bekannt ist, dass in diesen Jahren ein konstanter Sportbetrieb bei der VSG Altglienicke durchgeführt wurde. Erwähnenswerte sportpolitische Dinge in der DDR sind uns nicht bekannt.
Sportpolitisch war im Jahr 1980 sicherlich der Boykott der Olympischen Spiele in Moskau durch die NATO-Staaten auf Grund des Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan bemerkenswert. Diese politische Entscheidung hatte jedoch keinerlei Auswirkungen auf den Sport bei der VSG. Allein das Gepolter der Resolutionen der zuständigen Organe der DDR musste zur Kenntnis genommen werden. Der Verfasser dieser Seite kann sich nicht erinnern, dass es zu diesem Olympiaboykott durch die VSG eine offizielle Stellungnahmen gab.
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