Einen frühen Rückstand beantwortete die VSG zeitnah mit dem Ausgleich. In einem sehr kämpferischen Spiel brachte die 2:1-Entscheidung in der 90. Minute ausgerechnet der einst von Hertha 03 zu uns gekommene Louis Stüwe.
Am Anfang sah es bestens aus für die Gastgeber, die offensiv recht druckvoll in die Partie vor 275 Zuschauern einstiegen. Schon nach fünf Minuten ging Hertha 03 durch Marc Zellner in Führung, der einen Querpass von Gakpeto über die Torlinie drückte. Für Altglienicke war das so etwas wie ein Weckruf, denn nach der bis dahin noch recht hektischen und unpräzisen Spielweise zeigte man sich zunehmend abgeklärter. Das entwickelte sich umso mehr dann ab der 15. Minute, als Marcel Czekalla im gegnerischen Strafraum von Özdal umgelegt wurde und Björn Brunnemann einen Foulelfmeter souverän zum 1:1 verwandelte. Fortan ließ Altglienicke leichte optische Vorteile erkennen, während die Zehlendorfer immer wieder mit Kontern brandgefährlich auftraten, so auch in der 27. Minute, als sich Gakepto und Zellner in Richtung Altglienicker Tor spielten, der mitgelaufene Faton Ademi den Querpass völlig frei vor dem leeren Gehäuse stehend noch nach oben gegen die Latte zu lenken schaffte, anstatt cool einzunetzen. Vier Minuten später hatten die Zehlendorfer Glück, als ein Querpass von Brehmer keinen Abnehmer fand und der Ball an der Torlinie entlang rollte.
In der zweiten Hälfte ging es mit einem Spiel auf hohem Oberliganiveau weiter. In der 52. Minute vergaben die Gastgeber eine gute Möglichkeit, als Ademi nach einem Traumpass von Warwel den Ball nicht an Torhüter Rickert vorbeibrachte. Dann war wieder die VSG an der Reihe, als Czekalla in der 56. Minute fünf Meter vor dem Tor auflief, doch der Ball ins Aus segelte. Nach einem Freistoß von Mattuschka in der 60. Minute traf der eingewechselte Kroll nur den Pfosten. Altglienicke erhöhte immer mehr den Druck. Nur eine Minute später konnte Herthaner Hinz einen Kopfball Stüwes kurz vor der Torlinie mit dem Fuß klären. Als alle sich schon auf ein Remis einstellen zu vermochten, die Nachspielzeit angebrochen, war der vorgerückte Innenverteidiger Louis-Nathan Stüwe an der richtigen Stelle. Stüwe drehte sich an der Strafraumgrenze um die eigene Achse und drosch mit Wucht den Ball in den Torwinkel. Altglienicke jubelte auf, während die Zehlendorfer geschockt waren, mit leeren Händen da zu stehen. Das Knock-Out führte ausgerechnet jener Stüwe herbei, der seine ganze Fußball-Jugend beim FC Hertha 03 verbrachte und dessen Vater Michael Stüwe-Zimmer dort Geschäftsführer ist, bescherte damit dem Sportlichen Leiter Daniel Böhm zum 40. Geburtstag ein Drei-Punkte-Geschenk.
Joachim Schmidt
Tore: 1:0 Zellner (5.), 1:1 Brunnemann (15., FE), 1:2 Stüwe (90.)
Aufstellung: Rickert – Austermann, Tseke, Stüwe, Brehmer – Brunnemann (75. Antunovic), Preiß (67. Matthias), Czekalla, Mattuschka, Mrkaljevic – Öczin (38. Kroll)