Im Ringen um den Platz 14, der den sicheren Klassenerhalt bedeutet, kassierte die VSG Altglienicke gegen den direkten Konkurrenten FSV Budissa Bautzen eine bittere 0:1-Niederlage durch ein frühes Gegentor. Damit ist der Verbleib in der Regionalliga davon abhängig, ob Meister Energie Cottbus am 27. Mai aufsteigt.
Ein einfaches Unentschieden hätte für die VSG Altglienicke im letzten Saisonspiel gereicht, um mit Platz 14 den Klassenerhalt endgültig klar zu machen. Für die einen Platz dahinter stehenden Gäste von Budissa Bautzen war ein Sieg die einzige Möglichkeit doch noch vorzurücken. Schon nach acht Minuten sahen die 417 Zuschauer im Jahn-Sportpark aber die entscheidende Szene des Spiels. Tony Schmidt entschied sich nach einem Foul von Kevin Stephan bei einem Freistoß aus rund 30 Metern Distanz zum Tor für die direkte Variante und schoss den Ball über alle Spieler und den einen Meter zu weit vorne stehenden VSG-Keeper Meurer hinweg unter die Querlatte zur 0:1-Gästeführung. Anschließend konzentrierten sich die Bautzener darauf hinten sicher zu stehen und nichts mehr zuzulassen, was diese so wichtige Führung gefährden könnte. Die Altglienicker übten sich immer wieder in Spielkombinationen, schafften es aber selten gefährlich in Richtung gegnerisches Tor vorzudringen. Die Gäste hatten es nicht unbedingt nach vorne besser, versuchten es zumindest durch Fernschüsse. Insgesamt bot jedoch die VSG zu wenig in den verbleibenden 82 Minuten zu wenig um den Rückstand wettzumachen. Es war nicht die geschlossene Mannschaftsleistung zu sehen, die sich noch anderhalb Wochen vorher den ersten Sieg bei Union Fürstenwalde erkämpfte. Immer wieder gingen Pässe ins Leere.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich eine unveränderte Situation. Bautzens Defensive stand fest, lauerte auf Konter, spielte aber nicht wirklich gut aus. In der 59. Minute hätten die Bautzener erhöhen können, doch Tony Schmidt verfehlte mit einer Volleyabnahme aus 13 Metern knapp den Kasten. Wenige Minuten später stand die VSG nur noch zu zehnt auf dem Spielfeld, als Louis-Nathan Stüwe nach einem Wortgefecht mit dem Bautzener Jonas Mack diesen anspuckte und folglich unrühmlich mit Rot vom Platz flog. Dieser zahlenmäßige Unterschied war dann aber in der 71. Minute wieder behoben, als bei Budissa Bautzen Torschütze Tony Schmidt nach wiederholten Foulspiel das Spiel verlassen musste. Altglienicke machte zum Schluss noch einmal Druck hinsichtlich eines Ausgleichs. Glück hatte die VSG in der 76. Minute, als Björn Brunnemann im Strafraum Franz Pfanne berührte und zu Fall brachte. Brunnemann schlug sofort die Hände vor das Gesicht, aber der Schiedsrichter zeigte nicht auf den Punkt, sondern entschied auf Weiterspielen. In den letzten Minuten boten sich für Kahlert, Ede und dem eingewechselte Sanogo noch einmal Chancen, aber es wollte der befreiende Ausgleich nicht gelingen. Kahlert bekam frei vor dem Gästetor stehend den Ball nicht unter Kontrolle. Ede schoss genau in die Arme von Budissa-Keeper Ebersbach. Und Sanogos Treffer in der Nachspielzeit fand aufgrund einer geringfügigen Abseitsstellung keine Anerkennung beim Schiedsrichter. Der ivorische Ex-Nationalspieler hätte nach einem Tor bei seinem ersten Einsatz für die VSG im Hinspiel bei Chemie Leipzig in seinem letzten Spiel vor dem Karriereende mit einen zweiten Treffer gerne noch einmal für einen versöhnlichen Abschied gesorgt.
Budissa Bautzen konnte am Ende jubeln, da sie mit der VSG Altglienicke den Platz tauschten. Während es für die Sachsen kommende Saison definitiv in der Regionalliga weitergeht, müssen die Altglienicker nun zittern. Dementsprechend gedrückt war auch die Stimmung nach Spielschluss. Es heißt jetzt Daumen drücken für Energie Cottbus, dass diese in den Relegationsspielen den Aufstieg in die 3. Liga schaffen. Nur dann bleibt die VSG ein weiteres Jahr viertklassig.
VSG-Trainer Lothar Hamann: „Erstmal Gratulation an Budissa zum Sieg und Klassenerhalt. Der Sieg ist verdient. Wir haben heute nicht das hinbekommen, was wir in den Spielen davor gezeigt haben. Heute waren wir ein echt lahmer Haufen. Das kuriose Tor in der Anfangsphase hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Wir sind logischerweise erst einmal niedergeschlagen. Alle sagen, ‚Cottbus wird es schaffen‘, aber es ist ein 50:50-Situation. Wir drücken Cottbus natürlich die Daumen. Es ist jetzt eine sehr schlechte Situation, da wir jetzt noch einmal 14 Tage warten müssen, um richtig planen zu können. Aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben.“
Joachim Schmidt
Tore: 0:1 Schmidt (8.)
Aufstellung: Meurer – Cami (59. Preiss), Kahlert, Stüwe, Brehmer – Fritsche (76. Sanogo), Brunnemann – Mrkaljevic (66. Steinhauer), Ede, Pütt – Stephan
Rote Karte: Stüwe (63.)
Gelbe Karte: Steinhauer, Preiß, Pütt