Bis zur 90. Minute führte im Landespokalfinale die VSG durch ein Tor von Uzan aus der 40. Minute. In der sechsminütigen Nachspielzeit drehte dann Viktoria mit zwei Toren noch das Spiel.

Die Anfangsphase kontrollierte vor rund 1.200 Zuschauern im Mommsenstadion weitgehend Viktoria mit mehr Ballbesitz und auch erste Chancen, allerdings gingen diese regelmäßig am Tor vorbei. So in der 11. Minute, als, Björn Jopek vom Elfmeterpunkt aus die Kugel knapp über die Latte des Altglienicker Tores lenkte und sechs Minuten später noch einmal, als Innenverteidiger Jakob Lewald zwar den herauseilenden Keeper Leon Bätge noch umkurvte, aber aus spitzem Winkel nicht mehr das Tor treffen konnte. Die Altglienicker spielten bis dahin recht abwartend, auf Konterchancen lauernd, ohne nach vorne etwas wirklich Gefährliches zu kreieren. Das änderte sich in der 40. Minute, nachdem Brehmer aus dem linken Halbfeld nach vorne flankte und Tugay Uzan mit einer Kopfball-Bogenlampe das 1:0 markierte. Die Führung gab der VSG plötzlich offensiven Rückenwind. Belegu scheiterte nur zwei Minuten später aus halbrechter Position am gut parierenden Viktoria-Keeper Sprint.

In der zweiten Hälfte drängte zunächst einmal wieder Viktoria nach vorne, um zum Ausgleich zu kommen, doch die eine und andere gefährliche Aktion vor dem Altglienicker Tor wussten – in diesem Spiel bestens aufgelegt – Keeper Bätge bzw. Defensivmann Zeiger zu klären. Nach gut 60 Spielminuten sah man schließlich wieder mehr die Altglienicker nach einem Ausbau der Führung bemüht. Der eingewechselte Paul Manske vergab in der 65. und 67. Minute die Chance zum 2:0. In der 73. Minute scheiterte Bruder Johannes Manske an Viktoria-Keeper Sprint, dann rettete kurz darauf Viktorias Lewald beim Nachschuss gegen Uzan auf der Torlinie und verhinderte eine Vorentscheidung. Die Wende kam, als in der 89. Minute VSG-Verteidiger Tim Häußler wegen eines harmlosen Remplers mit Gelb-Rot vom Platz musste (hingegen ahndeten die Schiedsrichter in der 54. Minute nicht mit Rot, als Viktorias Menz zu VSG-Keeper Bätge eilte und ihm eine Ohrfeige gab) und nachfolgend sechs Minuten Nachspielzeit angesagt wurden. Häußlers Fehlen riss sofort eine Lücke in die Abwehr der VSG. Lukas Pinckert (90.+1) sorgte aus einem Gewühl heraus für den Ausgleich und nach einem Sololauf Soufian Benyamina (90.+6) für das 1:2-Knockout. Damit war am Ende nicht die VSG Altglienicke, sondern der FC Viktoria Pokalsieger und darf nun im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum antreten. Da Trainer und ein Großteil der Mannschaft den Drittligaabsteiger zum Saisonende verlassen, wird das dann ein weitgehend anderes Team sein, als das da im Mommsenstadion feierte.

VSG-Trainer Karsten Heine: „Dass uns das mehrfach mögliche, sicher entscheidende 2:0 nicht gelang, das müssen wir uns ankreiden.“

Aufstellung: Bätge – Liebelt (61. P. Manske), Zeiger, Häußler – Belegu, Dem (68. Breitkreuz), Inaler (82. Yildirim), Brehmer – Derflinger (68. Skoda), Uzan (82. Pütt), J. Manske

Tore: 1:0 Uzan (40.), 1:1 Pinkert (90.+1), 1:2 Benyamina (90.+6)

Gelbe Karten:
Inaler, Belegu, J. Manske

Gelb-Rote Karte: Häußler (89.)

Joachim Schmidt

Foto: (c) Matze Koch